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drum and quetsch

by Yok

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1.
randnotiz 00:54
RANDNOTIZ Ich hab‘ gerad‘ nicht viel zu sagen, ich hab‘ Fragen ohne Ende, bin ich alt geworden oder was ist los?! Hab‘ ich was vergessen, bin ich Lügen aufgesessen und warum ist der Hass so groß?! Ich hab‘ mich wieder mal verloren im Tumult der Zeit,...mit Vollgas ins Nirvana, mit Präzision ins Aus.
2.
DRUM AND QUETSCH Okay, yetzt hör ich hier eine CD von New Yok, was soll das sein?! Drum and Quetsch! Ich hab so viele Fragen, ist das eine Antwort? Nein! Drum and Quetsch! Früher warst du doch mal Quetschenpaua, ist das echt vorbei?? Gar nix ist vorbei doch auch ich lebe jetzt in 2002! Ich denke nach wie vor nicht in Dollar oder Euro! Ich denke nach wie vor nicht in Parteien. Ich denke nach wie vor, dass dieser Planet genug für alle hat, das denk‘ ich nach wie vor zum Glück auch nich‘ allein. Ich denke nach wie vor nicht in Religionen, ich kann die Gläubigen nämlich wirklich nicht verstehen. Ich denke nach wie vor, der Q – Damm soll ruhig brennen. Ich finde nach wie vor der Kapitalismus ist ein Scheißsystem, auch wenn’s mir gut geht hier. Ich hab‘ halt Glück gehabt. Ich hab’n‘ Dach überm Kopf. Ich hab‘ zu essen und zu trinken. Also bin ich priviligiert gegenüber den meisten Menschen auf dieser Welt. Ich gehe nach wie vor gegen Nazis auf die Straße. Ich träume nach wie vor von Ufos auf dem Heinrichplatz, ich spiele nach wie vor trotzdem keine Geige und DER WEG IST DAS ZIEL ist nach wie vor ein guter Satz! Ich wollte immer mindestens 40 noch werden, das brauch‘ ich mir nicht mehr zu wünschen, denn das hab‘ ich wohl geschafft. Ich bin mit Sicherheit müder als früher, doch auch mit Sicherheit nicht abgestellt und völlig abgeschlafft, auch wenn’s mir gut geht hier, ich hab‘ halt Glück gehabt. Ich hab’n‘ Dach über’m Kopf. Ich hab‘ zu essen und zu trinken. Also bin ich priviligiert gegenüber den meisten Menschen auf dieser Welt. Ich könnte kotzen von Bomben auf andere Länder. Ich könnte kotzen von Selbstmordattentaten. Ich könnte kotzen von „terror worldwide“, egal wie er sich nennt und wie er sich legitimiert...sowas geht mal gar nicht, auch nicht im Namen von irgendeinem Gott oder im Namen vom Islam oder vom Christentum. Oder im Namen einer sogenannten zivilisierten Welt. Vergesst diese Scheiße! Was ist zu tun? Die innere Unsicherheit in sich wachsen lassen und sie dann nach draußen tragen! Das ist zwar scheiße wenig, aber immer noch besser als Erbsen zählen, Tee trinken und sich stundenlang so’ne CD anzuhören!
3.
punk 043 02:38
PUNK Hin und wieder Kopf entstauben und nicht niemand alles glauben! Laufen, reden ohne Ende, neue Farbe an die Wände. Alle Macht den Idioten, morgen wird das Geld verboten. Wohnungssuche freie Wahl, Leben ohne Bremspedal. Viele sagen, wer so denkt ist krank, doch für mich persönlich ist das Punk! Immer viele, nie allein, Apfelwein auf Krankenschein. 1000 Hunde auf Konzerten, Ratten in den Schrebergärten. Wohngeldantrag ohne Text, Unkraut was zum Himmel wächst. Bunte Haare oder keine, aber gegen Nazischweine. Tempo 30 auf der Autobahn und alle müssen rückwärts fahr’n. Nietengürtel selber stricken und sich vor der Arbeit drücken Bayern München hassen abgrundtief und U-Bahn fahr’n zum Nulltarif. Pöbeln, provozier’n und schrei’n und dabei nicht bescheuert sein.
4.
WILLKOMMEN IN BERLIN Polizei tatütata, Recht auf Arbeit tralala, Warteschlange, kenn ich schon, Abstand halten, Diskretion, U-Bahnfahrten, Kontrolleure, hau dir in die Fresse, schwöre, Pittbull, Kettchen und Phimose, dicke Arme, Jogginghose. Willkommen in Berlin, der Stadt von Welt, hier passiert soviel, was nicht gefällt. Hellersdorf und erster Mai, Hitlergruss: Spaß dabei! Abends Demo mit Musik, leere Flaschen: Bürgerkrieg! Dumme Lügen, Pressehetze und Verschärfung der Gesetze, Alkohol und Punkidole, eingeknastet, Sozikohle. Willkommen in Berlin, der Stadt von Welt, hier passiert soviel, was nicht gefällt. Sony, DaimlerChrysler - Türme, Kapital- und Börsenstürme, Billiglöhne, Niedrigpreise, Multiplex und imax-Scheiße, Reichstag und Regierungssitz, Holocaust und Herrenwitz, Zucker für die Mägde, Knechte, Bomben für die Menschenrechte. Willkommen in Berlin, der Stadt von Welt, hier passiert soviel, was nicht gefällt. Stauterror, Spoilerwahn, Tempo 30, Autobahn, breite Reifen, erster Platz, BMW, Potenzersatz, Männer-Macker-Hundekacke, Sommer, Sonne, Herzattacke. Alles Hirn im Schwanz versteckt, Amoklauf im Schultheiss-Eck. Bundeswehr und Schweinestaat, Terror, Mörder, Attentat.
5.
KEINE TOLERANZ Mit den Nazis, die hier ständig marschier’n, kann ich nicht leben, doch das ist nicht das Problem, solang Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft kommt, steh‘ ich im Konflikt mit dem System, mit der realexistierenden Demokratie brech‘ ich yeden Tag, nicht weil mir das irgendetwas bringt, sondern weil ich diese Logik nicht mag. Die Logik: welche haben Macht und and’re werden hier bloß toleriert, die Logik, daß der angehäufte Reichtum über die Armut regiert (und sie organisiert), die Logik, national zu denken oder gerad‘ noch europaweit, die Logik von bewachten Grenzen und die Logik von Wirtschaftlichkeit und Verwertbarkeit. Ich will keine Toleranz, ich fordere Respekt. Ich will keine Toleranz, ich fordere Respekt. Ich will keine Toleranz, ich fordere Respekt. Ich will keine Toleranz, ich fordere Respekt! Den „Aufstand der Anständigen“ macht ihr um euer Gewissen zu beruhigen und um uns zu täuschen, aber was euch fehlt, ist die Achtung vor dem, um was es wirklich geht: Respekt.
6.
ALLES BRICHT ZUSAMMEN Kopfsteinpflaster, da hör‘ ich deine Schritte, Schraubenzieher, damit holst du die Steine raus, die fliegen 30, 40, 50, 60 Meter und da wo sie landen, gibt’s ein klackerndes Geräusch. Zweispurige Straße und ich seh‘ die Ratten rennen von der Mittelinsel zu dem Gullideckel hin, es ist unter Null Grad und sie suchen da nach Nahrung und sie finden meistens das, was sie gerade brauchen. Alles bricht zusammen sind wir stark, alles löst sich auf die Barrikaden. Garnix geht kaputt was euch kaputt macht. Alles wird gut, aber nicht so. Dunkle Nacht, der Mond scheint hell wie die Gaslaternen im Nebel im Rausch, nur das Geräusch von fahrenden Taxen mit betrunkenene Fahrgästen, die nichts gecheckt haben. Nicht einmal das, dass sie nix sind und haben, außer dass sie jetzt fahren für ein paar Mark mehr. Die sind alle so buisy, alle so wichtig und sie gehen zum Teufel und reden von Gott. Alles bricht zusammen sind wir stark, alles löst sich auf die Barrikaden. Garnix geht kaputt was euch kaputt macht. Alles wird gut, aber nicht so.Unfreundliche Cops und kranke Bäume, der Straßenstrich hat sich schon aufgelöst, paar Prostituierte trinken noch Kaffee um 5 Uhr früh zum Feierabend. Und die Stadt schläft ein und die Stadt wacht auf, ‘n‘ paar bleiben liegen und ‘n‘ paar sind gestorben und ‘n‘ paar ham‘ noch Kraft und ‘n‘ paar kotzen ab, morgen geht’s weiter, aber niemand weiß wie. Alles bricht zusammen sind wir stark, alles löst sich auf die Barrikaden. Garnix geht kaputt was euch kaputt macht. Alles wird gut, aber nicht so.
7.
ARBEITER MEIDE DEN SCHNAPS Die Schicht war anstrengend, ich gehe in die Kneipe. Da trink‘ ich mir Bier, oder dreizehn, noch `n‘ Schnaks dazu aus einem Wasserglas, Hauptsache den Bregen ausschalten und den Film schnell wechseln. Später gehe ich nach Hause, doch heut‘ ist alles anders, der Himmel ist giftgrün und aus den Gullideckeln knurrt mich was an. Die Balkone brechen aus den Häusern, aber fallen nicht runter, sondern steigen auf. Hinter mir 500 Zombies auf Mountain Bikes. Und von vorne kommt mir auf dem Gehweg ein Linienbus mit 180 Sachen entgegen. Ich springe im letzten Moment zur Seite, klirr, durch eine Scheibe und lande in Rudis Resterampe...da gehöre ich jetzt wohl auch hin. Die Zombies radeln lachend vorbei, der Himmel färbt sich schwarz, das Knurren wird lauter, die Balkone bleiben oben und kurz bevor ich aus meinem dreistöckigem Hochbett falle, sagt noch eine Stimme zu mir: Arbeiter: Meide den Schnaps!!
8.
bonehead 03:23
BONEHEAD Bonehead, du tanzt wie’n Boxsack, Bonehead, und hebst den Arm dabei zack zack, Bonehead, du sagst die Ausländer soll’n weg, Bonehead, das ist nicht Dummheit sondern Dreck. Bonehead, deine Frisur ist mir egal, Bonehead, doch nicht dein deutschnationaler Bonehead-Bullshit, den du von dir gibst, Bonehead, und dass du Blood & Honour liebst. Boneheadbullshitnazischwein, hol’ dir ‚ne Plattschaufel und dann grab’ dich damit ein! Bonehead, du bist Soldat und Polizist, Bonehead, bist angepasst, bist angepisst, Bonehead, und der Mainstream gibt dir Recht, Bonehead, bist hier trotzdem bloß der Knecht. Bonehead, nur Kameraden ham‘ dich gern, Bonehead, du kannst mir nicht einmal erklär’n, Bonehead, was dieser Scheiß mit Rasse soll, Bonehead, dein Blick ist leer und du bist voll! BONEHEADBULL.....Bonehead, ich sage nicht, du bist hohl, Bonehead, denn was du tust weißt du sehr wohl, Bonehead, und was du denkst, ist wirklich grell, Bonehead, so ein peinliches Gebell. Bonehead, du läufst so gern im Gleichschritt, Bonehead, bist auch noch Antisemit, Bonehead, hau ab, wir woll’n dich hier nicht seh’n, Bonehead, kannst mal ganz lange kacken geh’n...
9.
LAUFEN LASSEN Eine schöne breite Straße, Leistung lohnt sich wieder. Der Himmel ist so blau in dem Reiseprospekt. Menschen werden hässlich, wenn sie dir etwas verkaufen, man sollte sie alle erschießen oder laufen lassen,...hassen, was’n das für’n Spruch jetzt, was’n das für’n Lied. Wo is’n da die Moral?? Is‘ mir auch egal...manchmal!! Eine schicke Boutique, ein Arzt für Hals, Arsch und Ohr’n, mehrere Handybenutzer auf meiner Rolltreppe. Die telefonieren einfach, das nervt und sieht blöd aus. Man sollte sie alle erschießen und dann die Rolltreppe laufen lassen,...hassen, was’n das’n für’n Spruch jetzt, was’n das für’n Lied?? Wo is’n da die Moral? Ist mir auch egal manchmal. Eine Kunstvernisage, ein Schafskopf mit Kabel, Halbfettwurstschnittchen im Bilderrahmen. Und alle tun so wichtig, als ob sie das alle verstehen. Man sollte sie alle!! Was’n das’n für’n Spruch jetzt, was’n das’n für’n Lied, wo is’n da die Moral? Ist mir manchmal scheißegal!!
10.
mikrokosmos 04:07
MIKROKOSMOS Du sagst:“Das is’n Baum“ und dann isses einer, will ich gar nicht drüber streiten, doch‘n Baum ist nich‘n Baum. Dieser hat zum Beispiel Blätter und ein anderer der hat keine, dieser steht da ganz alleine und ein anderer im Wald! Wir wissen nicht wovon wir reden, doch wir ziehen Konsequenzen, wir wollen alles oder Null, dazwischen gibt’s fast nix. Dabei verschwimmen uns von Zeit zu Zeit auch mal die Grenzen, vehemente Positionen überdecken manche Zweifel. Mikrokosmos, du sollst leben, dich bewegen, mir die Fragen stellen, die ich selber habe als Gegenfrage und auf die ich eine Antwort suche und auf die ich eine Antwort möchte. Und ich will nicht lange lamentieren über dieses oder jenes, denn ich suche eine Lösung, einen Weg. Das Dreckgeschmeisse nervt, ich will, dass das aufhört und was anderes anfängt. Der Baum ist längst entwurzelt, niemand ist jetzt wirklich schlauer, doch du sagst, du hast den Plan, bleib damit schön anonym, sonst stellt noch jemand fest, du weißt es selbst nicht viel genauer, vergrab‘ dich in Armseeligkeit und fühl dich damit gut! Mikrokosmos, du sollst leben, dich bewegen, mir die Fragen stellen, die ich selber habe als Gegenfrage und auf die ich eine Antwort suche und auf die ich eine Antwort möchte. Und ich will nicht lange lamentieren über dieses oder jenes, denn ich suche eine Lösung, einen Weg. Das Dreckgeschmeisse nervt, ich will, dass das aufhört und was anderes anfängt.
11.
viele 42 03:09
VIELE 42 Viele kleine Funken miteinander, das gibt manchmal schon ein Feuer. Viele Pflastersteine aufeinander, das gibt manchmal ein Gemäuer. Viele Köche könn‘ den Brei verderben oder auch erweitern, viele Köchinnen könn‘ beim in die Suppe spucken sich erheitern. Viele Blitze hoch da oben, das gibt manchmal ein Gewitter. Selbst aus Panzerglasscheiben werden manchmal über tausend Splitter. Ich hab‘ schon Pferde kotzen seh’n, auch Schweine können sich manchmal erbrechen. Da bleibt nur noch die Frage, wieviel Messer brauchst du um in See zu stechen?! So wirklich viele sind wir fast nie, nee! Doch mit wenigen is‘ manchmal auch okay (2times) Viele kleine Tropfen miteinander, das gibt manchmal eine Welle, doch bis daraus eine Sintflut wird, das dauert, nee das geht nicht auf die Schnelle. Katastrophen treffen meistens nicht die Richtigen, auch das ist schade. Das ist wohl auch der Grund, warum ich nicht mehr in der Nord- und Ostsee bade. Viele kleine Bretter vor den Köpfen bis dass sich die Balken biegen, doch das hindert uns doch nicht daran noch höher und noch heftiger zu fliegen. Viele kleine Meister fall’n vom Himmel, doch das meistens nicht alleine und den Meisterinnen geht es da nicht anders, auch die brechen sich die Beine. So wirklich viele war’n wir fast nie, nee, doch mit wenigen is‘ manchmal auch okay. So wirklich viele sind wir fast nie nee, doch mit wenigen is‘ manchmal auch okay. Viele kleine Punx miteinander, das gibt manchmal eine Party und so mancher von denen wird dann später auch mal Mutti oder Vati. PapaPunk und MamaPunk, die wissen auch, was das bedeutet,...also nenn‘ sie ihre Kinder beispielsweise Clash oder Exploited. Viele viele bunte Punx, hey!!!
12.
THE FUTURE IS UNWRITTEN Manchmal sind wir ein Glücksfall, manchmal ein armes Schicksal, wie zwei Spatzen in der Hecke. Wir lachen und wir frieren und wir kämpfen und verlieren neben Baumaschinen unter deiner Decke. Komm‘ komm‘ die Luft ist heut‘ so schön, komm‘ laß uns spazieren geh’n, die Sonne wird die Sinne betäuben! Einen schönen Weg sich wählen und im Wald sich was erzählen, dann müssen wir uns nicht immer Zettel schreiben. Was ich nicht recht kapiere: Hässliche Gummitiere findest du im Kino in der Tüte! Und obwohl sie dir nicht schmecken, musst du in den Mund sie stecken, die machen in den Zähnen Stippvisite! Im Wald und auf der Heide bauen wir uns ein Gebäude zwischen Blumen, Bäumen und auch Bienen, mal richtig was ausspannen, unbekümmert, unbefangen, aber wir sind zugeschissen mit Terminen. Mit dir und anderen Banken ausrauben, dazu hätt‘ ich so Lust, doch vielleicht ist es besser wir klauen erstmal nur den Nothammer aus dem Bus. Nur mutig gestritten, the future’s unwritten, nur mutig gekämpft und nicht so herzlos und gedämpft. Viele Herzen schon vergittert, viel zu viele schon verbittert, passier’n ja auch so viele scheiße Sachen. In der Faust, in der geballten wird die Fahne hochgehalten, ey, ich würd‘ dabei so gern mal wieder lachen. Doch zum Lachen brauch‘ ich Mut, Paua, Liebe, Witz und Wut, das will ich dann auch seh’n auf den Straßen, weil, wenn da nicht mehr passiert, das Leben nicht mehr explodiert, dann sind das hier alles nur hohle Phrasen. Mit dir und anderen.....
13.
tote hitze 03:44
TOTE HITZE Eine Stadt, viele Menschen, manche sind reich und andere ham‘ nix. Soziale Schere, Aggressionen, hier zu wohnen muß sich nicht lohnen! Eine Kneipe, viele Biere und der Wirt ist schwer okay. Manche sind schon vor 20 Jahren auf ihrem Barhocker gestorben und sitzen immer noch da. Polizei an allen Ecken, Robocops: wie ich sie hasse!!! Sicherheit gibt mir das nicht, eure Sicherheit ist eine Lüge! Erinnerungen wie Tattoos in meinem Kopf, die geh’n nicht weg, manche sind gut und andere wichtig, viele vergraben, viele versteckt. Auf dem Arbeitsamt zieh‘ eine Nummer! Auf dem Sozialamt zieh‘ eine Nummer! Einwohnermeldeamt: zieh‘ eine Nummer, auch wenn du Arbeit hast, bist du ‘ne Nummer. Sei ‘ne gute Nummer, halt schön die Schnauze, glaub‘ alles, was sie dir erzähl’n. Such‘ dann auch du dir einen Barhocker auf dem du langsam aber sicher stirbst!
14.
MANCHE SCHLACHT Dieses Lied ist entstanden, auf der Suche nach einem neuen "Wir". Um das Neue zu finden, ist es immer gut, das Alte noch mal zusammenzufassen, zum Festhalten einer Geschichte, die auch meine Geschichte ist. Es ist eine Geschichte, innerhalb einer radikalen Linken; Eine Geschichte, die jeder und jede anders schreibe müsste, anders schreiben könnte oder auch würde. Denn wie oft, haben wir in unseren gemischten Zusammenhängen und Gruppen intern nur den Mist reproduziert, der uns als bürgerliches Leben so verhasst war?! Patriachales Verhalten, Hierachien, Männerdominanz, Mackerscheisse. Und wie oft, haben wir es bei Seite gewischt, um uns den aktuell drängenden politischen Themen mit all unserer Energie zuzuwenden? Sexismus und Machtstrukturen: In einigen unsere Männerköpfe, zwar theoretisch ein Hauptwiderspruch, in der Praxis und Realität oft weniger als ein Nebenwiderspruch. Manche Schlacht geschlagen, manchen Traum gehabt und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. Da war Brokdorf, ein kleiner Ort in Schleswig-Holstein an der Elbe. Ein Akw sollte gebaut werden, es war Ende der 70er Jahre. Es war meine erste Demonstration. Ich bestaunte die Leute, die probierten, den Bauzaun mit Seilen niederzureißen. Ich bewunderte ihre Entschlossenheit aus sicherer Entfernung. Da flog mir aus dem Nichts eine Tränengaskatusche direkt vor die Füße. Die Bullen fingen an, uns anzugreifen und auf die umliegenden Wiesen zu jagen, wo noch mehr Bullen standen, welche mit Hörnern. Mir tränten die Augen und ich hatte Schiss und Wut, aber ich ging in den nächsten Jahren immer wieder zu den Demos, sogar wilder und entschlossener als vorher. Die Bewegung wuchs zeitweilig auf 100.000 Menschen an, die sich mobilisieren ließen. Parallel wuchs der Bauzaun und der Polizeiapparat. Viele von uns prügelten zurück, wehrten sich und griffen den Bauplatz bzw. die Bullen, den BGS (Bundesgrenzschutz) an. So war es auch in Wackersdorf, in Kalkar und an anderen Orten, an denen es um atomare Aufrüstung ging und um die Nutzung von Atomenergie, zu militärischen Zwecken. Wir erzählten schließlich allen, die es nicht hören wollten, was von Wind- und Sonnenenergie und wurden oft reichlich dafür belächelt. Wenn ich heute 1000de von Windmühlen und Solardächer sehe, spüre ich manchmal noch die Schläge, die wir dafür einsteckten. 1986 passierte dann die Katastrophe von Tschernobyl, und ich rannte tagelang ohnmächtig und wütend durch die Straßen von Hamburg. Die einzige Konsequenz allerdings, die hier von Regierungsseite gezogen wurde, war die, dass uns in Zukunft noch mehr Bullen gegenüber stehen sollten. Sowie auch jetzt, bei den Anti-Castror-Protesten. Sie werden immer da sein und losprügeln, wenn es ihnen gesagt wird. Manche Schlacht geschlagen, manchen Traum gehabt und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. Zum Jahreswechsel 86/87, zog ich nach Berlin, las in der taz eine Anzeige einer Volkszählungsboykott-Initative, besuchte ein Treffen und machte mit, gegen den gläsernen Menschen, Staatsschnüffelei und Totalüberwachung. Am 1. Mai 87, entwickelte sich aus einem Kiezfest, eine soziale Revolte, die so heftig war, dass Kreuzberg über mehrere Stunden frei von Polizei war. Supermärkte wurden aufgemacht und geplündert. Bolle (damals Supermarktkette) brannte aus. Ein bunter Querschnitt der Kreuzberger Bevölkerung war beteiligt. Die Zerstörungswut- und lust war grenzenlos und das Gefühl eine Mischung aus kurzzeitiger Befreiung, Hass und Freude. Politische Einordnung: Unmöglich! Wohlwollend ein Versuch, die bestehende Ordnung aus dem Ruder laufen zulassen. Auch die Volkszählung wurde massenhaft verhindert. Wir tapezierten mit den leeren Bögen die Berliner Mauer über eine lange Strecke flächendeckend. Die Bullen mussten zugucken, weil sie diese neutrale Zone nicht betreten durften. Als die Volkszählung mehr oder weniger holprig gelaufen war, beschlossen wir ein Haus zu besetzen. Wir taten das aber zunächst mit mäßigem Erfolg. Und wir fuhren natürlich auch zu den großen Hafenstraßendemos in Hamburg. Solidarisch, über Stadtgrenzen hinaus, das war keine Frage. Dabei sein, mit 1000den anderen, behelmt, vermummt und zum Teil bewaffnet mit Knüppeln, Steinen usw. und das Phänomen, diese kollektive Entschlossenheit nach außen hin deutlich sichtbar machen zu können, sogar ohne dass es zu Randale oder Prügelorgien mit den Bullen kommen musste, wenn wir es nicht wollten. Unsere sichtbare Militanz, war politischer Faktor. Dass die Bullen und Regierenden davor einen gewissen Respekt hatten, war Genugtuung am Rande. In Berlin machten wir Stimmung gegen Spekulanten und alle, die mit Wohnraum irgendwie Geld machten. Autonome Stadtteilpolitik nannten wir das. Zwangsräumungen thematisieren, mit Farbeiern Spekulanten markieren oder eben ihre Villen. Ihnen mit vielen Leuten auf die Pelle rücken, im Grunewald (Villenviertel in Berlin). Autonome Gruppen, das sind wir. Am Tage bei bestem Wetter und logisch in der Nacht meinetwegen bei Nacht und Nebel. Politik und Alltag, das is eins, oder sollte so zumindest sein. Wir lebten einigermaßen wild und gefährlich und so wollten wir das auch. In seltenen Fällen verhinderten wir Zwangsräumungen und für unser Haus bekamen wir tatsächlich Verträge. Manche Schlacht geschlagen, manchen Traum gehabt und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. 1989 änderte sich plötzlich einiges. Die Mauer fiel und Kohl ließ sich dafür feiern. Die meisten von uns reagierten überrascht oder überhaupt nicht. "Begrüßungsgeld ist nicht genug, knackt die Banken, das ist gut!", war die Hauptparole einer autonomen Demo, die kurz nach Maueröffnung stattfand. In meinem Autofenster brachte ich einen Zettel an, auf dem stand sinngemäß, dass volle Kaufhausregale bitte nicht mit dem Begriff der Freiheit zu verwechseln seien, und darunter stand noch "viva anarchia". Aber die Stimmung war gegen uns und sie wurde zunehmend nationalistischer mit einer Heftigkeit, mit der so kaum jemand rechnete. Im Westen wie im Osten kamen hässliche deutsche Fratzen zum Vorschein und sie waren selbstbewusst und offensiv. Das bekamen vor allem Nicht-Deutsche, Flüchtlinge, Migrant_innen ab, aber natürlich auch Linke aller coleur, die wir uns dagegen wandten. Die Zeit der massiven rassistischen Übergriffe begann. Nazis besetzten sogar ein Haus in der Weitlingstraße , hier in Berlin. Pogrome in Rostock - Lichtenhagen, Hoyerswerda, Mölln, Solingen, waren Anfang 90er Jahre auf die Spitze eines dummdeutschen Eisberges, der zu einem Eisgebirge zu wachsen schien. Es Gab viele Initiativen dagegen. Angriffe auf Nazis, das Organisieren von Schutz vor Flüchtlingshäusern, Demos, Unterstützungsaktionen für kleine Antifagruppen in Städten wie Schwedt, Wurzen. Linke Konzerte in rechten Gegenden und und und. Und es hat so scheiße wenig geholfen und es sind so viele verletzt und umgebracht worden. Menschen, um die hier kaum getrauert wurde. Im Gegenteil, die Asylgesetzgebung wurde verschärft, das Recht auf Asyl wurde faktisch abgeschafft. Manche Schlacht geschlagen, manchen Traum gehabt und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. Die 90er und die radikalen Linke als Auslaufmodell. Die RAF erklärt ihr Ende, Teile der Revolutionären Zellen ebenfalls. Autonome müssen das so nicht tun und tun das auch kaum. Dennoch ist zu spüren, das sich mehr und mehr Ratlosigkeit breit macht und hier und da sind Rückzüge ganzer Gruppen zu beobachten. Der 1. Mai ist fast der einzige Anlass, wo alles wie immer zu sein scheint. Aber der Schein trügt und viele wissen das auch. In den Medien taucht mehr und mehr der Begriff von "Rechtsautonomen" auf, womit freie Kameradschaften, also Nazis gemeint sind. Ministerpräsident Seite aus Mecklenburg Vorpommern ist einer der ersten, der diesen Begriff nutzt und prägt. Alles Extremisten, ob links, ob rechts, egal. Die Medien, die parlamentarische Politik haben es so am liebsten. Alles Extremisten, alles Chaoten, Randalierer, Autonome und..., keine Gewalt! Wir haben Mühe, dieser gezielten Entpolitisierung unsererseits etwas entgegenzusetzen. Anti-rassistische Gruppen puzzeln vor sich hin, Abwehrkämpfe nehmen zu. Fast nur noch wird reagiert. Nazi-Aufmärsche können Anfang der 90er oft noch verhindert werden, Ende der 90er sind wir schon froh, wenn wir zahlenmäßig nicht weniger sind als die Hackfressen. Besetzte Häuser von uns werden geräumt oder erhalten gnädigerweise schlechte Verträge. Der gesellschaftliche Mainstream geht gnadenlos nach rechts. Aufstände der Anständigen werden initiiert, Zivilcourage wird gefordert. Heuchelei ohne Ende, abgeschoben wird weiterhin auch in Kriegs- und Hungergebiete. Und der deutsche Bürger, die deutsche Bürgerin, entscheidet mittlerweile gerne zwischen guten und schlechten Ausländern. Auch außenpolitisch traut man sich wieder, bombardiert den Kosovo und verkauft nach wie vor Waffen in alle Welt. Auch bei einigen Linken zeigt die neue Propaganda "Bomben für die Menschenrechte" Wirkung. Eine Fülle von "Ja aber"-Statements sind die Folge. Der Protest gegen das wochenlange angriffskriegerische Treiben ohne Uno-Mandat bleibt klein und in jedem Fall folgenlos. Darauf lässt sich dann auch aufbauen 2 1/2 Jahre später in Afghanistan. Die ersten, die mir hier auf der Straße gegen den Krieg begegnen, sind Nazis. Tja, da stehst du dann relativ alleine mit deinem schwarzen Kapuzenpullover und deiner vermeindlich aufrechten Moral und von allen Seiten kommt dir die Scheiße entgegen. Manche Schlacht geschlagen, aber kein Traum ist gestorben. Und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. Jahrtausendwechsel. Eine neue Protestwelle fängt an, sich zu formieren. Anti-Globalisierungskampagnen entstehen. Ich erinnere mich zurück an 1988, an die Mobiliserung gegen den IWF, der in Berlin tagte. Das war eine der letzten großen autonomen Demonstrationen zu so einem Anlass. Heute aber, ein Jahrzehnt später, entsteht eine neue Form des in Stocken geratenden alten Internationalismus. Zigtausende, die weit reisen, nach Göteborg, Prag, Genua um zu demonstrieren, um eine längst überfällige Wende gegen den bestehenden Neoliberalismus herbeizuführen. Unglaublich viele Menschen treffen sich, die dann mit polizeilichen und zeitweilig militärischen Mitteln zurückgedrängt werden, werden sollen. Auch Schüsse fallen. Aber auch diese neue Bewegung lässt sich weder verbieten, noch mit extrem gewalttätigen Mitteln vom Tisch wischen. Eine gerechtere Verteilung auf diesem Planeten, das ist ein Anliegen, für das weiter gekämpft werden wird und werden muss. Und ich erwarte nichts aus den politischen Reihen der führenden Industriestaaten, die logischerweise ganz andere Interessen haben, als das Wohlergehen von Menschen weltweit. Sie behaupten zwar meist etwas anderes, aber wer genau hinschaut, kann sehen, dass sie meist das Gegenteil von dem tun, was sie sagen. Es gibt keine gerechtere Welt im Kapitalismus. Es gibt keine gerechtere Welt, mit der Logik von Nationalstaaten, auch nicht in der Logik eines geeinten Europas. Es gibt keine gerechtere Welt, mit intervenierenden Armeen und der extrem gewalttätigen Führungsrolle der USA. Es gibt keine gerechtere Welt, mit dogmatischen, fundamentalistischen und aggressiven Religionen. Das "Wir" such' ich mir ständig neu und es verändert sich. "Bewegung, das ist auch eine Sache von Charakter und Gefühl" hat neulich mal wer zu mir gesagt und Recht hat er. Ein globales politisches Kollektiv mit der Dynamik, Power und Ausstrahlungskraft einer alten Dampflok, die zwar nicht schnell fährt, aber ohne Frage vorankommt, Meter für Meter, Traum für Traum. Und wir müssen lauter sein als Bomben und trotzdem sensibel genug, um den Marienkäfer vom Baum fallen zu hören. Bevor der Pathos jedoch am Ende dieses Stückes zu mächtig wird und mich meine, ach so schlaue Moral wieder blöde von der Seite angrinst, bevor mein Zeigefinger sich beschwert, das er lange genug in 2 Meter Höhe herumgetänzelt ist und bevor sich mein vielleicht manchmal naives Gemüt nach etwas mehr Realitätssinn sehnt, beende ich diesen Track ohne Parole, aber sicher nicht ohne Hoffnung. Manche Schlacht geschlagen, und kein Traum ist gestorben. und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. Manche Schlacht geschlagen, und kein Traum ist gestorben. und ab diesem Punkt hier und heute, weiter nach vorne schauen. Sich nicht klein kriegen lassen, von der so genannten Normalität und besser nicht solange warten, bis hier gar nichts mehr geht. Vieles fehlt, das Allermeiste sogar, macht nix. (new yok 2002)
15.
vergisses 03:07
VERGISSES! Die eigene Geschichte ist manchmal bitter, ich streich‘ die schwarzen Löcher bunt. Dann kleb‘ ich noch’n Pflaster drauf und versuch‘ zu lächeln. Ich stell mir einen Blumentopf in das Fenster, irgendwas wird schon d’raus wachsen,...muß nicht schön ausseh’n, Hauptsache es wächst. Vergisses, vergisses, vergisses, das ist nur meine Wahrheit. Ein Teich mit Enten und Schwänen, die Schwäne tragen Nietenhalsbänder. Die Enten haben einen Außenbordmotor, den sie nicht oft benutzen, aber wenn sie ihn benutzen, dann ist Party auf dem Teich. Hör‘ mal zu, das hab‘ ich selbst geseh’n: Dann springen die Kröten mit einem doppelten Salto in die Fluten und die Eichhörnchen stehen drumherum mit Transparenten auf denen steht: Der Teich gehört uns allen, besonders denen, die nicht schwimmen können! Vergisses, vergisses, vergisses, das ist nur meine Wahrheit. Ich steig‘ in irgendeinen Fahrstuhl, drücke den obersten Knopf. So kann ich in dieser kleinen Kabine in den Urlaub fahren. Im letzten Stock steig ich aus und bin da, wo ich gerne sein will, muß nicht schön aussehen, Hauptsache, ich bin endlich da. Ich kauf‘ mir eine Stange Zigaretten und bleibe eine Weile und fahre dann zurück auf einer Rolltreppe. Der Urlaub ist erst dann zuende, wenn ich die Stange Zigaretten, die ich dort gekauft hab‘, wenn ich die aufgeraucht hab‘. Vergisses, vergisses, vergisses, das ist nur meine Wahrheit!
16.
TANZEN AUF TRÜMMERN Wir sitzen hier zusammen und mein Kaffee wird schon kalt. Dein Bier wird langsam warm und wir werden hier nicht alt. Die Zeit hat uns gefressen wie der Vogel den Wurm. Wir sind reichlich abgegessen und die Zeichen steh’n auf Sturm. Dieser Sturm wird langsam stärker, als wollt’ er uns verdau’n. Die Schafe sind schon weggeweht und fliegen in den Zaun. Der Zaun ist dann gebrochen und treibt hinaus auf’s Meer. Da schwimmt er nun seit Wochen und die Schafe hinterher. Manche reden tagelang über den Tod, and’re schmier’n sich lieber mal ein‘ Marmeladenbrot, wieder and’re werden blöde und bleiben sich nicht treu, ich guck‘ mir das an und ich denk‘ mir was dabei! Wie fühlt sich das denn an, wenn sich gar nix mehr bewegt, die eigene Geschichte ihre Kapriolen schlägt, wie fühlt sich das denn an mit den Augen zur Wand, ‘n’ paar mal bin ich da auch mit dem Kopf schon reingerannt. Aber immer lustig Party, dann tut es nicht so weh, am liebsten manchmal saufen, bis ich nix mehr seh’, doch das ist ja das Schlimme, das krieg’ ich gar nicht hin, drum sauf’ ich nur ein bißchen, such’ mir selber meinen Sinn! Manche reden tagelang über den Tod, and’re schmier’n sich lieber mal ein‘ Marmeladenbrot, wieder and’re werden blöde und bleiben sich nicht treu, ich guck‘ mir das an und ich denk‘ mir was dabei! Plötzlich bricht der Deich und du bist überrascht, paar Menschen und paar Tiere ham’ die Fluten schon vernascht. Du hast vorher gewußt, dass das passiert, doch dass ist nun ‘ne Sache, die hier niemanden interessiert. Jetzt wird erstmal gestorben, yetzt wird erstmal geweint, guck‘ ma‘ nicht so doof, denn es ist nicht so ernst gemeint. Such auch nicht den Sinn in diesem Satz, such ihn bei dir selber, such dir selber deinen Platz. Manche reden tagelang über den Tod, and’re schmier’n sich lieber mal ein‘ Marmeladenbrot, wieder and’re werden blöde und bleiben sich nicht treu, ich guck‘ mir das an und ich denk‘ mir was dabei!
17.
RADIKALER SCHALK Ich hab‘ hier nix zu suchen, ich hab‘ hier was verlor’n, bin nicht mehr grün, sondern schwarz-rot hinter den Ohr’n. Ich hab‘ ‘n‘ radikalen Schalk im Nacken, der sich so oft verirrt. Wenn ich muss, dann geh‘ ich kacken politisch motiviert. Erzähl‘ mir nix von Wärme auf Industrieniveau, das schlägt mir auf’s Gedärme und dann kotz‘ ich auf dem Klo. So viele Argumente hab‘ ich auch noch nicht verdaut, auf Staat und Parlamente habe ich noch nie vertraut. Unter uns das Feuer und da oben Sonnenschein und dann greif'‘ mit beiden Händen in den Himmel hinein! Und dann mußt du dich auch nicht wundern, wenn du nach hinten über fällst, weil du plötzlich lauter Sterne in deinen Armen hälst. Morgen ist die Erde vielleicht rot von Blut und Feuer und heute dafür die Abschiedsfeier! Ich hab‘ hier nix zu suchen, ich hab‘ hier was verlor’n, bin nicht mehr grün, sondern schwarz-rot hinter den Ohr’n. Ich hab‘ ‘n‘ radikalen Schalk im Nacken, der sich so oft verirrt. Wenn ich muß, dann geh‘ ich kacken politisch motiviert.

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Das erste Soloalbum nach der Ära Quetschenpaua von 2002 mit dem langen Abriss "manche schlacht" und den Klassikern "radikaler schalk" und "the future is unwritten" in neuem Gewand.

credits

released September 9, 2002

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yok pocketpunk (ex-quetschenpaua) Berlin, Germany

born 1962,
out of school 1981,
no military service, singing since 1984,
cabdriver since 1989, five years of barkeeping, radical left-wing political activist, handball player, antitainer, still living in berlin.

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